Vorlesung im Kolleg: Musikinstrumente als Zeugen verklungener Kulturen

In den Museen und Sammlungen der Welt sind kostbare und einzigartige Musikinstrumente aus den zurückliegenden fünf Jahrhunderten zu uns gekommen. Aber nur die jüngeren sind exakt so überliefert, wie sie einst hergestellt wurden. Die allermeisten zeigen dagegen deutliche Spuren ihrer langen Karrieren. Sie wurden umgebaut oder repariert, verkauft oder gestohlen, leidenschaftlich gebraucht oder achtlos liegengelassen, manchmal sogar in der Hand prominenter Instrumentalisten. Diese Objekte als Träger historischen Wissens zu lesen, ist Aufgabe der akademischen Instrumentenkunde. Und das dabei gewonnene Wissen kontrolliert abzulegen und für die weitere Forschung vergleichbar zusammenzuführen, ist das Anliegen der DIGITAL ORGANOLOGY. In ihrer virtuellen Forschungsumgebung wird organologisches Wissen nicht nur aus den eigenen Projekten, sondern auch aus global verteilten Datenbanken zusammengeführt und kontinuierlich aktualisiert. So können verlorene Zustände der Vergangenheit in virtuellen Räumen wiedergewonnen werden, etwa untergegangene Sammlungen oder frühere Erscheinungsformen ihrer einzelnen Instrumente. Mensch und Maschine forschen dabei gemeinsam, aber aus unterschiedlichen Perspektiven und mit verteilten Aufgaben.

In seinem Vortrag zu historischen Musikinstrumenten stellt Prof. Dr. Josef Focht die Perspektiven und Arbeiten der akademischen Instrumentenkunde sowie der Forschungsstelle DIGITAL ORGANOLOGY am Musikinstrumentenmuseum der Universität Leipzig vor.

Die Kollegsvorlesungen finden als Präsenz- und Livestreamveranstaltung statt. Mit dieser Buchungsmöglichkeit können Sie individuell zu jedem Termin entscheiden, ob Sie mit Gleichgesinnten die Vorlesungen in Präsenz im Audimax oder die Veranstaltung bequem von jedem Ort der Welt per Livestream verfolgen.

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